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Düsseldorf, 14. März 2025

Erfolgreiches Networking

Kaum etwas ist so entscheidend für beruflichen und unternehmerischen Erfolg wie ein starkes Netzwerk. Die Fähigkeit, die richtigen Kontakte zu knüpfen und langfristig zu pflegen, verschafft einen immensen Wettbewerbsvorteil – persönlich, aber auch geschäftlich. Das gilt insbesondere in einer zunehmend vernetzten, digitalen und komplexen Geschäftswelt. Doch erfolgreiches Networking ist keine Einbahnstraße. Wer wirklich profitieren will, muss verstehen, dass es um Geben und Nehmen geht.

Gute Beziehungen öffnen Türen, die mit Fachkompetenz allein oft verschlossen bleiben. Das gilt für die Jobvermittlungen, aber auch für Marktinformationen, neue Geschäftschancen und potenzielle Business-Partner. Für Marketing-Entscheider ist es zudem ein entscheidendes Instrument, um Trends frühzeitig zu erkennen und sich mit relevanten Akteuren auszutauschen.

Netzwerke funktionieren dabei auf verschiedenen Ebenen: Während informelle Netzwerke aus persönlichen Kontakten bestehen, die sich über Jahre hinweg entwickeln, bieten formelle Netzwerke wie Branchenverbände, Business-Clubs oder thematische Fachforen gezielte Möglichkeiten zum Austausch und zur Zusammenarbeit. Beide Formen sind essenziell für eine erfolgreiche Karriere und geschäftliche Entwicklung.

 

Netzwerken als strategisches Werkzeug

Wer nur Visitenkarten sammelt oder LinkedIn-Kontakte hortet, wird kaum langfristige Vorteile daraus ziehen. Stattdessen geht es darum, Beziehungen strategisch aufzubauen, Vertrauen zu schaffen und echten Mehrwert zu bieten.

Nicht jedes Netzwerk passt zu jedem Ziel. Für Mittelständler bieten regionale Business-Clubs wertvolle Kontakte, während Marketing-Entscheider auf Branchenevents oder Awards wie BoB und Markenaward hochkarätige Ansprechpartner treffen. Der Bundesverband Marketing Clubs (BVMC) ist hierbei ein Beispiel für eine Plattform, die gezielt Marketing-Profis zusammenführt. Genauso machen das die 60 Marketing Clubs vor Ort, die vielfältige Gelegenheiten und Foren bieten, auf denen sich Unternehmer:innen, Entscheider:innen, Marketeers und Co. miteinander vernetzen können. Seien es organisierte Unternehmensbesuche, Vorträge, Workshops oder Club Abende – diese regelmäßigen Events sind ein guter Grund für die Mitgliedschaft in einem Marketing Club und helfen enorm dabei, ein persönliches und berufliches Netzwerk aufzubauen.

Neben klassischen Branchenverbänden gibt es auch themenspezifische Netzwerke, die sich auf bestimmte Bereiche wie digitales Marketing, Brand Management oder Customer Experience konzentrieren – oder auf bestimmte Gruppen innerhalb einer Branche. Stark gewachsen sind in den vergangenen Jahren etwa weibliche Karrierenetzwerke wie Mission Female, der Verband deutscher Unternehmerinnen oder die Global Digital Women (GDW).

Geben, bevor man nimmt

Wer allerdings nur netzwerkt, um kurzfristig eigene Vorteile zu erzielen, wird scheitern. Erfolgreiches Networking basiert auf Gegenseitigkeit. Der amerikanische Organisationspsychologe und Autor Adam Grant forscht schon seit mehr als 15 Jahren dazu, wie Hilfsbereitschaft erfolgreich macht. Seine inzwischen gut belegte These: Nicht nur wer den eigenen Vorteil sucht, steigt langfristig auf, sondern vor allem derjenige, der auch ohne Hintergedanken anderen hilft. Und dabei genügen oft schon Kleinigkeiten wie Kontakte zu teilen oder schnelle Unterstützung anzubieten. Die entscheidende Frage lautet daher immer: „Was kann ich in das Netzwerk einbringen?“

Dafür sollte man zuhören, Bedarfe erkennen und gezielt Verbindungen zwischen den richtigen Personen schaffen. Wer kontinuierlich Mehrwert liefert, wird als wertvolles Mitglied des Netzwerks wahrgenommen – und bekommt im Gegenzug selbst wertvolle Unterstützung.

Persönliche Begegnungen zählen

Auch wenn Linkedin und Co. wertvolle Ergänzungen sind – nichts ersetzt das persönliche Gespräch. Auf Veranstaltungen ist es wichtig, aktiv auf andere zuzugehen, Fragen zu stellen und echtes Interesse zu zeigen. Die besten Gespräche ergeben sich oft informell, beispielsweise in Pausen oder bei After-Events. Dabei hilft es, alleine auf Events zu gehen, statt es sich in einer Gruppe von Kolleg:innen gemütlich zu machen. Oder man vereinbart, sich zumindest für einen Teil des Events zu trennen.

Ein häufig unterschätzter Faktor beim Netzwerken ist die eigene Präsenz. Wer regelmäßig an Events teilnimmt, wird als Konstante in der Branche wahrgenommen und bleibt in den Köpfen anderer Entscheider. Zudem hilft eine durchdachte persönliche Positionierung dabei, im richtigen Umfeld sichtbar zu sein. Ein professionelles Auftreten, gepaart mit einer klaren Kommunikationsstrategie, verstärkt die Wirkung innerhalb eines Netzwerks erheblich.

Netzwerken ist mehr als Sympathie

Zwar spielt Sympathie beim Netzwerken eine wichtige Rolle, sie sollte aber nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein. Sympathie kombiniert mit Strategie ist wesentlich erfolgversprechender. Oft fühlen wir uns von Menschen angezogen, die uns ähnlich sind in ihrer Denkweise, ihrem Auftreten oder ihren Interessen. Doch genau hier liegt die Gefahr: Ein erfolgreiches Netzwerk lebt von Vielfalt und unterschiedlichen Perspektiven. Wer sich nur mit Gleichgesinnten umgibt, läuft Gefahr, wertvolle Chancen zu übersehen oder sich in einer Blase zu bewegen. Statt sich ausschließlich auf das persönliche Bauchgefühl zu verlassen, sollte man deshalb gezielt und neugierig nach Menschen suchen, die neue Impulse bringen, einen herausfordern und ergänzen. Vielfalt in einem Netzwerk sorgt für frische Ideen, innovatives Denken und eine bessere Marktanpassung. Gerade für Marketing-Entscheider ist es entscheidend, über den Tellerrand hinauszublicken und sich mit unterschiedlichsten Akteuren auszutauschen.

Kontinuität ist entscheidend

Für ein belastbares Netzwerk reicht es nicht, einmal Kontakte zu knüpfen. Diese müssen auch gepflegt werden. Kleine Gesten wie Glückwünsche oder das Teilen relevanter Artikel können bereits ausreichen, um in Erinnerung zu bleiben. Zudem lohnt es sich, regelmäßig an Netzwerktreffen teilzunehmen und bestehende Verbindungen zu vertiefen.

Dabei eigenen sich feste Rituale für die Kontaktpflege. Beispielsweise kann man sich vornehmen, wöchentlich mindestens eine Person aus dem Netzwerk zu kontaktieren, sei es durch eine kurze Nachricht, ein Telefonat oder ein gemeinsames Treffen. Durch diese kontinuierliche Interaktion bleibt die Beziehung lebendig und entwickelt sich weiter.

Digitale Netzwerke gezielt nutzen

Digitale Plattformen wie LinkedIn und XING haben das Networking revolutioniert. Sie bieten die Möglichkeit, mit Branchenkollegen weltweit in Kontakt zu bleiben und sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Doch auch hier gilt: Qualität geht vor Quantität.

Wer erfolgreich digital Netzwerken möchte, sollte sein Profil professionell gestalten, regelmäßig relevante Inhalte teilen und sich aktiv an Diskussionen beteiligen. Es geht darum, echte Verbindungen aufzubauen. Und dazu gehört auch, Online-Kontakte gelegentlich in die reale Welt zu überführen, sei es durch persönliche Treffen oder gemeinsame Veranstaltungen.